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Benemann, Aki E

Uruk, ein europäischer Mythos

Foto: Benemann, Aki E, 2017.04
Aufn.-Nr.: wdb_abb_0005524

Eigentümer: Benemann, Aki E, Detail: Gilgamesch und Enkidu 

Datensatz wdb_00005524

Weiterer Titel: Die unglaubliche und seltsame Geschichte für eine moderne Oper

Beschreibung: Gedanken zur Flüchtlingsproblmatik in Europa zu Beginn des 21. Jh.

Datierung: 2017
Herstellungsdatum: 2017.03.30

Ortsbezug:

Entstehungsort: Leipzig
Entstehungsort: Atelier

Sammlung/Provenienz:

Systematik / Stichwörter:

Gattung: Zeichnung

Werktyp: Künstlerbuch

Gilgamesch, Flüchtlinge, Europa

Material / Technik / Maße:

Erhaltungszustand: gut

Signatur / Beschriftung / Auflage:

Signatur: Aki E. Benemann
Beschriftung: Gilgamesch + Enkidu Auszug aus dem 1. Bild: SPRACHE(aus dem Hintergrund) "Und endlich tönt's durch die Lüfte gar süß- Es singen die Menschen im Paradies! Der Erdgeist hört es mit frohem Erstaunen, Die Menschen blasen selbst die Posaunen, Sie blasen in schwachen und starken Akkorden- Musik ist mit Ihnen lebendig geworden". (A. Ackermann) Szenenwechsel Posaunen während Enkidu zögerlich, aber forschend über die Bühne läuft. Schangaschu bringt Schamchat auf die Bühne GESANG (Schangaschu) "Geh ein paar Schritte, damit er dich wittert, Laß dein Gewand dann fallen, Wenn er dich sieht, wird er schon kommen. Drehst dich am besten gleich herum, beugst dich vor, Zeigst ihm, was du zwischen den Beinen hast". Schangaschu verläßt die Bühne. GESANG (Schamchat) "am rande des wassers stehe ich und raffe die falten meines gewands mit der hand fest über dem busen er ist groß alles an ihm ist es ich sehe nur seine braunen augen laß es fallen das kleid ich spreize die beine und mit ausgestreckten armen klammere ich mich an ein paar Büschel gras dann ist er über mir seine haare brennen auf meinem rücken sechs tage und sieben nächte liegen wir so am wasser". SPRACHE (Schamchat) "er sieht mich an wie kein mann es je getan hat mit den Fingern fährt er sanft die linien meines gesichtes nach es ist als ob er mich im innersten versteht ich nehme seine hand und führe sie zum bauch auf daß das bild von mir vollständig werde.." CHOR(Hintergrund) "Sie erzählte vom König von Uruk, von Gilgamesch. Er ist unglücklich, weil er allein ist und nicht weiß wohin mit seiner Kraft." Weitere Frauen, Jäger und Hirten kommen auf die Bühne, es beginnt ein fröhliches Fest. GESANG(Schamchat) "Iss doch, Enkidu, vom Brot, das zu den Menschen gehört! Trink doch, Enkidu, vom Bier, das dem Kulturland bestimmt!" GESANG (Enkidu) "So kam ich in der stille der wüste zu welt und wußte nichts von anderen menschen ich kannte kein haus kannte nur den wind unter den wildherden wurde ich groß grub nach Wurzel und graste auf der steppe ich drängte mich mit den gazellen am wasserloch und paarte mich im schlamm mit ihnen mich selbst sah ich nur im spiegel des wassers ich sah mich aber erkannte mich nicht". GESANG(Schamchat) "Iss doch, Enkidu, vom Brot, das zu den Menschen gehört! Trink doch, Enkidu, vom Bier, das dem Kulturland bestimmt!" SPRACHE(Bühnenhintergrund) "Der wilde Enkidu trank Bier. Er trank davon gar sieben Mal. Sein Geist ward gelöst, Wohlbehagen erfüllte seinen Körper und sein Antlitz erstrahlte" (Denys Gilgamesch, Enkidu, Istanbul) Frauen, Jäger und Hirten verlassen die Bühne. GESANG (Enkidu) "Ich bin ein Mensch, ich spreche eure Sprache, ich bin voll von Wissen, aber die Stille habe ich verloren. eure Götter kenne ich nicht". Gilgamesch betritt die Bühne DUETT(Gilgamesch, Enkidu) Gilgamesch: "Enkidu, Enkidu" Enkidu: "es geht ihm wie mir. wir werden uns in die arme fallen und freunde werden" SPRACHE(Enkidu) "Was ich aber mit meinen händen berühren wollte war keine andere frau sondern das war ich war was ich geworden war-ein bild meiner selbst war ein Bruder ohne daß ich wußte wie es begreifen". CHOR (Hintergrund) "Schon hatten sie einander an den Schultern gepackt und ein Ringkampf begann: die Pfosten wackelten von der Mauer platzte der Lehm- Schenkel an Schenkel ineinander verkeilt wie Stiere grunzend standen sie sich gegenüber". SPRACHE(Hintergrund) "Keiner hat den anderen besiegt." Da streckt Enkidu die Hand aus und Gilgamesch ergreift die Hand". CHOR (Hintergrund) "Wie eine Frau wirst du ihn lieben, ihn umarmen und streicheln, er wird mächtig sein und dich wieder und wieder retten". DUETT(Gilgamesch, Enkidu) "Gaudeamus igitur, juvenes dum sumus..." (altes Studentenlied in lateinischer Sprache) Auszug Ende 2. Bild, Anfang 3. Bild: Wäre ihm der Kontakt mit Ausländern gestattet, würde er feststellen, daß sie ganz ähnliche Menschen sind wie er und daß das meiste, was er über sie gehört hat, Lügen waren. Die alten Zivilisationen behaupteten, auf Liebe und Gerechtigkeit gegründet zu sein. Unsere ist auf Haß gegründet. In unserer Welt wird es keine Gefühle geben außer Angst, Wut, Triumph und Selbsterniedrigung. Alles Andere werden wir zerstören- alles." (G. Orwell, 1984) GESANG(Hakim) "Ungeheuer ist viel.Doch nichts Ungeheuerer als der Mensch. Um vieles ist das Denken mehr denn Glückseeligkeit. Man muß, was Himmlischer ist, nicht Entheiligen. Sie haben im Alter gelehrt, zu denken." (Sophokles, Antigone) GESANG(Menschen auf der Bühne) "Wenn Sie ein Mensch sind, Winston, dann sind Sie der letzte Mensch. Ihre Gattung ist ausgestorben." (G. Orwell, 1984) DUETT(Hakim, Kalil) "Wer auf Allahs Weg auswandert, wird auf der Erde viele Zufluchtstätten und Wohlstand finden". Sure 4.100. CHOR(Menschen auf der Bühne) Eine Drossel hatte sich auf einem Zweig niedergelassen. Sie breitete die Flügel aus, faltete sie sorgfältig wieder zusammen, duckte kurz den Kopf wie zur Huldigung an die Sonne und begann dann aus voller Kehle zu singen. Das Lied erklang immer weiter, Minute um Minute, mit erstaunlichen Variationen. (G. Orwell, 1984) Musik wird leise, Ausklang dieses Bühnenbildes. SPRACHE "Denkst du der Heimat, die so ferne, So nebelferne dir verschwand? Gestehe mir´s, du wärest gerne? Manchmal im teuren Vaterland. Denkst du der Freunde, die da sanken? An deine Brust, in großer Stund? Im Herzen stürmten die Gedanken,? Jedoch verschwiegen blieb der Mund. Denkst du der Mutter und der Schwester? Mit beiden standest du ja gut.? Ich glaube gar, es schmilzt, mein Bester,? In deiner Brust der wilde Mut! Denkst du der Vögel und der Bäume? Des schönen Gartens, wo du oft? Geträumt der Liebe junge Träume, Wo du gezagt, wo du gehofft?" (Heinrich Heine, In der Fremde) Vorhang fällt. Drittes Bild Vorhang auf. Stimmung wie Ende erstes Bild. Leonhard Cohen, Dance me to the end of love. Gilgamesch und Enkidu auf der Bühne. DUETT(Gilgamesch, Enkidu) “Es gibt eine Stille, – kennst Du sie? – in der man meint, man müsse die einzelnen Minuten hören, wie sie in den Ocean der Ewigkeit hinuntertropfen. – Eben von ewig fortpolternden Städten gekommen, wurde mir diese Stille fast gespenstig, und ich war erleichtert, als endlich gegen Abend in der Dunkelheit ein leichter, kühler Hauch an mein Gesicht wehte und sich zwei Blätter an einem Schlehenstrauche neben mir rührten, aber ohne zu flüstern. Ich ging spät in das Haus zurück." (A. Stifter)

Werk-/Nachlassverzeichnis:

Werkverzeichnis: Benemann, Aki E. [Malerei], Nr. 2017110

Permalink:

https://www.werkdatenbank.de/documents/obj/wdb_00005524

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